Wir trauern um die Opfer von Pittsburgh
Beschluss des Parteivorstandes vom 28. und 29. Oktober 2018
Wir trauern um die Opfer von Pittsburgh. Elf Menschen starben und sechs weitere wurden verletzt, als während des Sabbat-Gottesdienstes am Samstagmorgen ein Attentäter in die Synagoge stürmte das Feuer eröffnet.
In den USA lebt etwa die Hälfte der jüdischen Weltbevölkerung. Der Politikstil und die Sprache von Donald Trump ermächtigt die Vereinigte Rechte in den USA: Rassisten, Islamfeinde, Ultrarechte und eben auch Antisemiten. Er verharmloste die rassistischen Ausschreitungen in Charlottesville bei denen Neonazis mit Hakenkreuz-Flaggen durch die Straßen marschierten. Trump fordert jetzt schnellere Todesstrafen und Bewaffnete in den Gotteshäusern und bezeichnet den Attentäter als "verrückt". Ein zutiefst durchsichtiger und demagogischer Vorgang. Donald Trump will nur verhindern, dass man über ihn selbst diskutiert, über seine gewalttätige Sprache, seine spaltende Politik und seine Verachtung gegenüber Minderheiten.
Antisemitismus ist unentschuldbar - völlig unabhängig davon, von wem er ausgeht und wer ihn befeuert. Antisemitismus ist ein Problem unserer Gesellschaft, er ist Teil unserer Geschichte und unserer Gegenwart. Der Kampf gegen jede Form von Antisemitismus ist nicht nur ein unverzichtbarer Auftrag aus dem Holocaust, sondern bleibt eine tagtägliche Herausforderung in unserem Land, in dem Jüdinnen und Juden in Berlin auf offener Straße geschlagen und angegriffen werden oder ein koscheres Restaurant in Chemnitz überfallen wurde.
Die Auseinandersetzung mit dem Faschismus und den Ideologien der extremen Rechten bleibt für DIE LINKE ein entscheidender Punkt im Kampf gegen den Antisemitismus. Pittsburgh liegt in den USA, aber Berlin und Chemnitz liegen in Deutschland. Bleiben wir wachsam.